Die historische Altstadt in Engen wird für einen Abend zur Bühne, in leerstehenden Geschäften, auf Plätzen und Kirchentreppen, in dunklen Gassen und Wohnzimmern wird gespielt: Alltägliches oder Befremdliches, mal skurril oder surreal, mal bedrohlich oder erheiternd.
Renommierte Regisseur*innen, Schauspieler*innen, Tänzer*innen, Musiker*innen und Performancekünstler*innen aus der näheren und weiteren Region präsentieren Szenen mit voneinander unabhängigen Handlungen. Sie spielen mit Gegensätzen wie Drinnen und Draußen, Distanz und Nähe, privat oder öffentlich.
Beim Flanieren durch Engen sehen die Zuschauer*innen diese Szenen nicht nur, sie erleben und entdecken sie. Nicht immer gleich wissend, ob es nun Spiel oder Realität ist, inszeniert oder real. Sie werden zum Beobachtenden oder auch zu Voyeuren. Sie deuten, verknüpfen, tauschen sich mit anderen aus „Haben Sie DAS gesehen?“ und entwickeln ihre ganz eigene Erzählung.
Manfred Müller-Harter, geb. 1949, ist Initiator und Koordinator von Equinox II, auch beim ersten Equinox im Jahre 2012 war er federführend beteiligt. Zusammen mit Gerhard Mahler betreibt er seit 2005 die Ateliergemeinschaft im Schützenturm, in dem Ausstellungen, Kleinkunst, Filmevents, Lyriklesungen und Workshops organisiert werden. Auch Künstler*innen aus Medellín, Buenos Aires und Györ waren dort schon als Artist in Residenz tätig.
Orgateam:
Hilke Hantel, Barbara Kempe, Friederike Harter und John
Loram
Equinox bietet eine außergewöhnliche Bühne für ganz unterschiedliche Künstler*innen. Dadurch wird Equinox mehr als ein Konzert, ein Theaterstück oder eine Performance- Darbietung. Equinox selbst wird zum Gesamtkunstwerk – erlebbar mit allen Sinnen. Freuen Sie sich auf unvergessliche Momente, bleibende Impressionen und wahrlich Einzigartiges.
1 / Vorstadt 38 – Backmund
19:30; 20:30; 21:30; 22:30; (23:30) Uhr
Ruhm und Ehre
Verblassen mit den Jahren
Nur eine, nur einer vermag zu würdigen
Das, was ich für Engen leistete –
Es bleibt die Erinnerung Einzelner
Akteure
Lara Baumgärtel und Linda Baumgärtel
Regie
John Loram
2 / Vorstadt 16 – Abstand-Nähe, Tango Tango.
19:45; 20:45; 21:45; 22:45; (23:45) Uhr
Ein Mann und eine Frau in ihrem Wohnzimmer; beide sind mehr oder weniger mit sich beschäftigt. Sie weniger, er mehr. Es reicht ihr. Sie will Kontakt, Nähe, Austausch, Kommunikation. Der ewige Tanz beginnt.
Akteure
Nina Kenda und Bernhard Horrer
Regie
Marie Luise Hinterberger
3 / Vorstadt 10 – In einen Traum geschaut
20:00; 21:00; 22:00; 23:00 Uhr
Für einen Moment die Zeit anhalten
Atem holen
In einen Traum geschaut
furchtdurchlässig
hoffnungsvoll
verwirrend
Mensch
Akteure
Susanne Buck-Zehr, Butoh-Tänzerin und Performance & Choreografie
Mobi Teumer, shantimobi: Licht- und Soundcollage
4 / Peterstr.1 – Neue Generation
20:15; 21:15; 22:15; 23:15 Uhr
Eine Schauspielerin und ein Schauspieler kommen streitend zum Spielort, an dem ein Musiker schon musizierend die beiden erwartet. Hinter Glas beginnen sie ihre Geschichten zu erzählen, jeder auf seine Art und ihre Weise. Eine Verschmelzung von Musik und Text, ein idyllisches Bild. Doch dann eskalieren die Geschichten unerwartet. Die Zuschauer*innen werden Zeugen dieser Eskalation und einer darauffolgenden Suche nach verbliebener oder auch neuer Gemeinsamkeit. Happy End?!
Akteure
Reinhard Stehle, Anne Hertz und Thomas Fritz Jung
5 / Buchhandlung am Marktplatz – Mäuschen, sag mal piep!
Poetry Slam Performance
19:30; 20:30; 21:30; 22:30; (23:30) Uhr
Ich bin eine junge Frau. Und ich habe Probleme.
Manche sind hausgemacht. Manche nicht.
Für manches schäme ich mich. Für anderes kann ich nichts.
Egal wie oder was, ich will reden. Mit Euch.
Mich sichtbar machen.
Als Stimme. Als Frau. Als Mensch.
Zu den Poetry Slams
1. Slam – Dauer ca. 4 Minuten
2. Slam – Dauer ca. 4 Minuten
plus Einleitung durch Anny de Silva
Slammerinnen
Varinia de Silva, 18 Jahre, FSJ Krankenhaus
Fabia Korhummel, 15 Jahre, Schülerin
Alina Korhummel, 18 Jahre, FSJ Bücherei
Regie
Anny de Silva
www.anny-de-silva.com
Licht und Technik
Kai Eberhard
6 / Antiquitätenladen Hauptstr.10 – Die Geschichte
hinter den Dingen
19:45; 20:45; 21:45; 22:45; (23:45) Uhr
Für den einen ist es nur eine alte Henkeltasse, für den
anderen das wichtigste Erinnerungsstück an Tante Hilde
mit den lila Lockenwicklern und dem guten Grießbrei…
Für die eine ist es nur ein rostiges Bügeleisen, für die
andere ein Miniatur-Raumschiff auf dem Weg in fremde
Galaxien…
Für die einen ist es nur ein Flohmarktladen in der Altstadt
von Engen, für die improsingers der beste Impulsgeber
für spannende und skurrile Engener Geschichten im engeren
und weiteren Sinn.
Wir hauchen den Dingen das Leben ein, das sie vielleicht
gar nicht hatten aber gerne gehabt hätten. Und erzählen
die Engener Stadt Geschichten, die dem ganzen alten
Gerümpel möglicherweise hier passiert sind. Gestern, im
Mittelalter oder in der Steinzeit. Es muss nicht alles wahr
sein, nur möglich.
Akteure
Die improsingers – Improvisationstheater aus Singen
Regie
Cordula Mächler, Theaterpädagogin und Improtrainerin
7 / Klostergasse 2 – Hinter der Scheibe
20:00; 21:00; 22:00; 23:00 Uhr
Wortgeflechte einer Frau in einer psychiatrischen Heilanstalt.
Der Pschyrembel sagt zu „Schizophrenie“: Femininum Synonym: Paranoide-halluzinatorische Schizophrenie
Häufigster Subtyp einer Schizophrenie, bei dem Wahn, Halluzinationen und Ich-Störungen im Vordergrund stehen. Störungen von Affektivität, Verhalten, Antrieb und formale Denkstörungen sind zu Beginn selten, können aber im Verlauf zunehmen.
Am 23. September 2023 können Sie „Roya“ für einen kurzen Augenblick „Hinter der Scheibe“ besuchen.
Akteure
Regine Frey-Domoslai, Dina Roos und Kirsten Schaefer
Regie
Nete Mann
www.nete-mann.de
www.agentur-aziel.de
8 / Hauptstraße 16 – Während Vater den Hof kehrte
20:15; 21:15; 22:15; 23:15 Uhr
Während Vater den Hof kehrte, die Krähen im Hegau ihre Kreise zogen, trug es sich zu ...
Akteure
Annette Vitor, Michael Wetzel und Laura Spänle
Bildergeschichte von Klaus Küster
Bearbeitung und Regie:
Magdalena Schäfer
9 / Optik Held, Peterstraße 15 – Wenn das mal nicht
ins Auge geht!
19:30; 20:30; 21:30; 22:30; (23:30) Uhr
Der Blick der Coppelia – wenn das mal nicht ins Auge geht.
Der Betrachter nimmt eine scheinbar alltägliche Szene in einem Schaufenster beiläufig wahr: Eine Schaufensterpuppe wird dekoriert. Doch die Puppe hat einen eigenen Willen und bewegt sich wie von Geisterhand. Angelehnt an das komische Ballett „Coppelia“, das wiederum auf dem Schauerroman „Sandmann“ von E.T. A. Hoffmann aufbaut und bei dem das Augenmotiv eine zentrale Rolle spielt, spielt die Szene eben nicht zufällig in einem Optikerladen. Es sind ausschließlich die Augen der Puppe, die sie als Mensch verraten.
Akteure
Davina Wölfle-Obitz, Steffen Eichstädt-Grosser
10 / Am Marienbrunnen – Hochmut kommt vor dem Fall
19:45; 20:44; 21:45; 22:45; (23:45) Uhr
Ein paar Jugendliche erleben die Tiefen des eigenen Daseins - eines Nachts kapern sie den Fahrstuhl und wollen hoch hinaus, ob das klappt?
Akteure
Ein künstlerischer Beitrag der Stadtjugendarbeit Engen
Leitung
Juliet Brook Blaut
www.begegnungskunst.de
11 / Am Schützenturm – Revue
19:30; 20:30; 21:30; 22:30; (23:30) Uhr
Revue frei nach der „Rocky Horror Picture Show“.
In einer regnerischen Novembernacht sucht ein frischverlobtes Paar nach einer Reifenpanne Hilfe bei den Bewohnern eines nahegelegenen Schlosses. Doch statt der erhofften Gelegenheit zum Telefonieren begegnet ihnen hier reichlich Unerwartetes: der exzentrische außerirdische Wissenschaftler Dr. Frank N. Furter vom Planeten Transsexual aus der Galaxie Transylvania präsentiert seinen Mitbewohnern in dieser Nacht seine neueste und bisher größte Schöpfung, das blonde und muskelbepackte Retortenwesen Rocky, das er in erster Linie zu seinem – auch sexuellen – Vergnügen erschaffen hat … Eine kleine aber turbulente Revue mit den TänzerInnen des Färbe-Showballetts und den SchauspielerInnen des Färbe-Theaterensembles frei nach dem legendären Film- Musical „Rocky Horror Picture Show“.
Der Platz am Türmle hinter dem historischen Rathaus ist die ideale Bühne für dieses skurrile Grusel-Spektakel.
Akteure
Ines Kuhlicke, Leiterin Ballettschule, Choreografie
Elmar F. Kühling, Regie, Gesang, Schauspiel
Cornelia Hentschel, Theaterleitung
www.die-faerbe.de
www.ballettschule-faerbe.de
12 / Infostand
durchgehend besetzt
13 / Mauer am Schulplatz – Schallmauer
19:30-24:00 Uhr
Erosionsgeräusche einer alten Mauer, im Zeitraffer und hörbarer Lautstärke. Der quasi „dunkle Raum des Hörbaren“ und die schiere Unendlichkeit der Zeit wird auf menschliche Dimensionen zurückreduziert und erlebbar gemacht. Die Klänge haben ihren Ursprung in realen akustischen Ereignissen. Ein Audio- und Lichtereignis an der alten Mauer im Bereich der Sporngasse.
Klanginstallation
Reinhard Stehle
14 / Parkplatz Sporngasse – Zwei verlorene Seelen
19:45; 20:45; 21:45; 22:45; (23:45) Uhr
Ein Mann und eine Frau stehen an ihrem Auto auf dem Parkplatz. Doch wo ist der Autoschlüssel? Wo hat er sich versteckt? Und wer ist überhaupt zuletzt gefahren? Hektisch beginnen die beiden zwischen vollen Einkaufstüten und gegenseitigen Vorwürfen nach dem Schlüssel zu suchen -eine komisch verzweifelte Suche nach sich selbst.
Akteure
Sava Viokic, Eva M. Morandell
Regie
Marie Luise Hinterberger
15 / Am Fenster im Kloster St. Wolfgang – Laute Stimmen – Theater am offenen Fenster
20:00; 21:00; 22:00; 23:00 Uhr
Heftiger Familienstreit bei offenem Fenster. Was passiert da im hell erleuchteten Fenster? Wer sind diese Leute? Worum gehts bei ihrem lauthalsen Geschrei? Eine enttäuschte Mutter im Streit mit ihren Kindern, die sich weigern die Mutter bei sich aufzunehmen, obwohl die ihnen die Firma und ihr gesamtes Vermögen vermacht hat (Szene aus „Königin LEAR“ gespielt vom Theater in der Gems)
Akteure
Theatergruppe Gems: Mariam Zecca, Sieghard Horstmann, Manuela Trapani und Claudia Mbianda
Regie
Marie Luise Hinterberger
16 / Terrasse Sporngasse – Tödliches Klopfen
20:15; 21:15; 22:15; 23:15 Uhr
Alter ist die beste Phase,
trage eine rote Nase,
hält den
Tod von meinem Nacken,
um nicht zu früh abzusacken.
Akteure
Jutta Heieck, John Loram, Christa Barth
Regie
Nete Mann
17 / Lupfenstraße 17 – Kontra – Punkt!
19:30; 20:30; 21:30; 22:30; (23:30) Uhr
Zwei Musiker proben bei offenem Fenster. Das kann nicht gut gehen!
Akteure
Patrizia Piras, Sängerin, Lied der klassischen Oper und
internationalen Chansons
Michael Speth, Musiker, Instrumente: Violine, Viola, Gitarre,
Mandoline
18 / Am Sebastiansbrunnen – Herren im Bad
19:45; 20:45; 21:45; 22:45; (23:45) Uhr
„Ich bin davon überzeugt, dass sich die meisten Konflikte in einer rücksichtsvollen und von gegenseitigem Respekt geprägten Atmosphäre beilegen lassen.“, sagte Loriot in einem seiner seltenen Interviews. Wohl nirgendwo kommt diese Haltung deutlicher zu Tage als bei seinen „Herren im Bad“. Loriots Protagonisten bleiben immer höflich, auch wenn die Situation noch so absurd ist. In Anlehnung an Loriots Sketch spielen Stephan A. Weiland und Nils Kreutz „Herren im Bad“
Akteure
Stephan A. Weiland und Nils Kreutz
Regie
Nete Mann
19 / Lupfenstraße 6 – Was hinter verschlossenen Türen geschah
20:00; 21:00; 22:00; 23:00 Uhr
Hinter der Fassade einer netten und adretten Familie verbergen sich manchmal dunkle Schatten. Und oft genau in den Familien, von denen man es am wenigsten erwartet hätte.
Sind Sie Voyeur ... oder Zeuge ... und: was ist geschehen?
Akteure
Dunja Harenberg und Andreas Osang
Regie
John Loram
20-23 Szenen aus Momo von Michael Ende,
für die Bühne bearbeitet von Vita Huber
– für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Beginn an erster Station jeweils um 19:30, 20:15, 21:00
Es gibt ein wunderbares und dennoch alltägliches Geheimnis: die Zeit. Von diesem Geheimnis handelt der Roman „Momo“ von Michael Ende. Die grauen Herren von der Zeitsparkasse sind auf dem Vormarsch und stehlen den Menschen ihre Zeit und damit auch ihre Lebensfreude. Niemand scheint, ihnen etwas entgegensetzen zu können, niemand außer einem kleinen Mädchen namens Momo und der Schildkröte Kassiopaia. Für die Equinox II haben sich drei Theatergruppen zusammengetan – tACTlos, die Theatäter des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums und die des Kulturzentrums Gems. Zwischen den 4 Spielorten wird dem Publikum der weitere Verlauf der Geschichte erzählt.
20 / Kindergarten St. Martin
Ein gespielter Sturm und ein wirkliches Gewitter
21 / Am Jugendtreff im Stadtgarten
Eine schlimme Versammlung
21 / Am Jugendtreff im Stadtgarten
Eine wilde Verfolgungsjagd und eine geruhsame Flucht
23 / Amtsdienerhäusle, am Kornhaus
Momo kommt hin wo die Zeit herkommt
Regie
Nicola Fritsch und Maria Vrijdaghs
24A - E – Manege frei
Zirkusspektakel an fünf Schauplätzen in der Altstadt
19:30-23:30 Uhr
Akrobatik und Jonglage, Licht- und Feuershows, Ein-Hochrad und Stelzen, LED-Jonglage in dunklen Altstadtgassen, … lassen Sie sich von den Friwös und den Casaniettos verzaubern.
Friwös
Die FRIWÖS ist die Zirkus-AG des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums Singen, mit ca. 15 Schüler*innen der Klassenstufe 5-7. Sie treten bei Schulveranstaltungen, in Seniorenheimen und städtischen Veranstaltungen auf. In Kooperation mit der Süddeutschen Philharmonie sind sie auch schon bei zwei großen Zirkus-Projekten aufgetreten.
Akteure Friwös
Hannah Röhm, Jasmin Heilig, Karolin Karkola, Emanuel Kienzler,
Tabea Schuler, Fabienne Degrell, Amina Nielius, Sabrina Wagner,
Lea Hangarter
Leitung
Klaus Riedel und Nikola Horber
Akteure Casaniettos
Der Kinder und Jugendcircus Casanietto – 39 Kinder und 11 Jugendliche zwischen 6 und 20 Jahren – ist seit 2007 bei zahlreichen Veranstaltungen in Engen und Umgebung dabei. Die Teilnahme bei Equinox im Jahr 2012 war der
Einstieg in die LED-Jonglage. Circus Casanietto nahm schon mehrfach an nationalen und internationalen Jongliertreffen teil, zuletzt 2019 in Newark/UK. Für sein Engagement wurde er im November 2017 mit dem Kulturförderpreis der Stadt Singen ausgezeichnet.
Trainerinnen und Leitung
Christiane Schlenker, Muriel Weisensel, Diana Grundler und Emma Hauber